»Ich kann hinschauen, wo ich will, da ist immer ein gutes Gefühl.«

Die Wunderlich GmbH wuchs in nunmehr 37 Jahren von einem auf rund einhundert Mitarbeiter. Aus einer Garage im Ahrtal heraus machte Erich Wunderlich mit seinem Team die kleine One-Man-Show zu einem renommierten Top-Spezialisten, der heute BMW-Kunden in aller Welt mit High-Tech-Produkten beliefert. Wie es dazu kam, erzählt der Mann, der diesen Erfolg begründete und den alle hier nur »den Erich« nennen.Erich Wunderlich ist der Spezialist für hochwertiges BMW-Motorradzubehör. Das war jedoch nicht immer so. Erich Wunderlich wurde 1963 in Brasilien geboren und kam im Alter von fünf Jahren nach Deutschland. 1985 beginnt seine Erfolgsgeschichte mit dem technischen Verbessern der seinerzeit sehr erfolgreichen Yamaha Motorräder SR und XT 500. Die von ihm in der heimischen Garage entwickelte Optimierung der Ölversorgung des Ventiltriebs des in großen Stückzahlen produzierten Yamaha-Einzylindermotors, die er bald serienmäßig vorkonfektioniert als Bausatz angeboten hat, begründen den geschäftlichen Erfolg von Erich Wunderlich, der nebenbei sein BWL-Studium absolvierte.

»Mein erstes Motorrad war eine Yamaha XT 500, ich waR 18 und hatte gerade erst den Führerschein in der Tasche. Ganze drei Tage nach dem Kauf bin ich mit ein paar Freunden nur über Landstraßen nach Spanien runter und quasi direkt retour, eine Woche später waren wir wieder zurück. Danach konnte ich Motorrad fahren.« Erich lacht, als er sich für einen kurzen Moment diese für ihn besondere Lebensphase wieder ins Gedächtnis ruft: »Die kurzen Herbstferien waren damals immer meine Reisezeit, in den Sommerferien hab‘ ich gekellnert, um Geld zu verdienen.« 

Wir sprechen hier von den frühen Achtziger Jahren, der Motorradmarkt in Deutschland – erst rund zehn Jahre zuvor quasi von den Toten wiederauferstanden – erlebte seinerzeit einen nachhaltig rasanten Boom. Wachgeküsst hatten ihn in den Siebzigern die vier großen japanischen Hersteller, die sich vom Start weg ein weitgehend hemmungsloses Wettrüsten lieferten und der Kundschaft mit immer mehr Hubraum und Power den Kopf verdrehten. Doch bei weitem nicht alle Motorradfahrer ließen sich damals von dieser Leistungswelle mitreißen, zumal schnell durchgesickert war, dass die Fahrwerke jener Zeit den vor Kraft strotzenden Triebwerken nicht wirklich auf Augenhöhe begegneten – es konnte jedenfalls nicht schaden, auf einigen dieser Boliden jenseits der 200 km/h beide Fahrspuren der Autobahn als Playground zu haben.

Doch schon 1976 hatte Yamaha gegen den Trend gedacht und mit einem überaus schlichten Motorrad einen durchaus unerwarteten Coup gelandet. Denn eigentlich hatte man die XT 500 vor allem für den amerikanischen Markt entwickelt, wo ebenso kernige wie leichte Single-Offroader jederzeit gefragt waren. Dass der nur 499 Kubik große und gerade mal 33 PS starke Einzylinder mit seinen langen Federwegen jedoch ausgerechnet in Europa zum Verkaufsschlager werden sollte, war so nicht vorhersehbar gewesen.

Doch war die XT 500 auch kein Geländemotorrad der üblichen Sorte. Das unterstrich Yamaha schon beim 1977er-Modell mit dem Schriftzug »Enduro« auf dem Seitendeckel und begründete damit eine ganz neue Gattung Motorrad. Denn wenn es zuvor auch schon Offroad-Bikes gegeben hatte, so waren die doch vor allem für den Einsatz vor der Haustür konzipiert. Die XT jedoch wollte ihre Reiter in die weite Welt hinaus ziehen, ihre Ausdauer (Endurance), ihre Robustheit und ihre vergleichsweise simple Technik machten sie rasch zur allerersten Wahl vor allem für jene Windgesichter, die etwas wüsteren Reisephantasien nachhingen. So verkörperte die XT Anfang der Achtziger Jahre wie kein anderes Motorrad den Traum von Abenteuern in der Fremde, und abertausende ließen sich von ihr in die Ferne locken. So auch Erich.

»Für mich war die XT damals das perfekte Motorrad, die hat mir alles geboten, was ich mir von einem Motorrad wünschte. Nur das Klackern war nervig.« Tatsächlich neigte der Single zu einem relativ starken Verschleiß an Kipphebeln und Nockenwelle, was in erster Linie auf die suboptimale Ölversorgung des Auslasskipphebels zurückzuführen war. Ein lautes Klackern aus dem Einzylinder war damals deshalb ein ebenso oft wie ungern gehörtes Geräusch, und da der Zubehörmarkt keine Abhilfe versprach, beschloss Erich, dem Problem selber zu Leibe zu rücken.

Dass dafür nötige technische Know-how war ihm sozusagen schon in die Wiege gelegt worden, die erstaunlicherweise übrigens in Brasilien stand. Dorthin waren seine Großeltern schon in den Dreißiger Jahren ausgewandert, erst im Alter von fünf Jahren kommt der kleine deutsche Brasilianer in die Heimat seiner Ahnen, wo sich seine Eltern im Ahrtal niederlassen. Der Vater begnadeter Mechaniker und Tüftler mit professionell ausgestatteter Werkstatt, lernt Erich schon sehr früh, seine Fahrzeuge selber in Schuss zu halten, erst seine Fahrräder, dann Mofa und Mopeds. »Meine Eltern haben mir schon zum 14. Geburtstag ein Mofa geschenkt, auch wenn ich das eigentlich erst ein Jahr später fahren durfte. Aber so was sah mein Vater eher sportlich. Ich war der Polizei im Ort jedenfalls schnell bestens bekannt.«

So verfügt er schon früh über ein schrauberisches Grundtalent, zerlegt seine Motorräder bis in die letzte Schraube, tüftelt an Verbesserungen und Zubehör-Lösungen und was er im Markt nicht findet, baut er sich selber. Schon bei den ersten Überlegungen, wie die dürftige Ölversorgung des XT-Zylinderkopfs zu verbessern ist, stößt er auf die beiden Kipphebelverschlussschrauben, die exakt auf einer Ebene liegen. »Die Grundidee zu der späteren Lösung hatte ich eigentlich ziemlich schnell, nur war meine Idee für die Umsetzung nicht optimal, denn ich wollte eigentlich mit Ringösen arbeiten. Den zündenden Gedanken, das Ganze mit einem hohlgebohrten Aluminiumblock zu realisieren, hatte der Techniker in dem Betrieb, an den ich mich gewendet hatte. Diese Simplifizierung hat es auch enorm erleichtert, den Kit in Serie zu fertigen.«

Zumal der Umbau-Kit am Ende doch recht überschaubar ist: Einlass und AusIass werden nun mit einem hohlgebohrten Aluminiumblock verbunden und nur über eine Leitung versorgt. Anstelle der alten Verschlussschrauben sah der Kit zwei Hohlschrauben vor, auf die der Alublock aufgesetzt und mit den alten Dichtungen und Schrauben angezogen wird. Die alte Ölleitung schließlich wird durch eine Stahlflexleitung ersetzt. Der Effekt durch die direkte Leitung zu den Kipphebelwellen: Weniger Verschleiß, längere Ventileinstell-Intervalle und weniger Geräusche. Kein Wunder, dass das auch andere XT-Fahrer haben wollten. Und SR-Fahrer mal sowieso.

Denn nur zwei Jahre nach der XT 500 hatte Yamaha mit der SR 500 gleich den nächsten Mythos in die Motorradwelt gebracht. Die SR hatte denselben Motor wie die XT und damit auch die gleiche Öl-Krise, der einzige Unterschied zur XT war neben dem anderen Fahrgestell nur: in der Single Road-Verpackung war der Einzylinder noch erfolgreicher. Die SR stürmte die Verkaufscharts, wurde zeitweise zum bestverkauften Motorradmodell in Deutschland und weil Yamaha sich bis 1984 volle acht Jahre Zeit damit ließ, die Probleme schon werksseitig mit einer direkteren Ölversorgung zu beheben, waren bereits aberzehntausende Singles auf der Straße, die dringenden Nachbesserungsbedarf hatten.

In gewisser Weise profitierte Erich damals außerdem von dem besonderen Image der Eintopf-Kundschaft: »XT- und SR-Fahrer galten in der Branche als Sparstrümpfe, die jeden Pfennig umdrehen, irgendwie wollte die kaum einer haben. Für mich jedoch gab es keine bessere Kundschaft.« Und so gründet er 1985 in der Garage seine Firma, um seinen Kit unters fahrende Volk zu bringen.

Im Jahr 1986 hatte er bereits etliche Singles standhafter gemacht, doch obwohl die Auftragslage durchaus vielversprechend war, wandelte Erich noch immer auf dünnem Eis: »Ich musste immer noch kellnern gehen, um meine Lieferanten bezahlen zu können, aber das wurde ja dann schlagartig besser.« Denn im Jahr 1986 berichtet das Motorradmagazin »Tourenfahrer« im März-Heft auf einer halben Seite über seinen 89 Mark teuren Kit und empfiehlt seine Konstruktion als »besonders gelungen und preiswert«. »Das Heft war kaum am Kiosk, da gingen die Bestellungen durch die Decke. Und ich hatte plötzlich ein Problem …«

Denn Erich steht als BWL-Student nicht nur kurz vor dem Vordiplom, sondern nun auch vor einer Entscheidung: »Beides nebeneinander funktionierte nicht mehr, ich musste mich auf eines konzentrieren. Aber weil ich eh‘ nicht gewusst hätte, was ich mit meinem BWL-Studium eigentlich anfangen soll und die Nachfrage nach dem Kit so groß war, musste ich nicht lange überlegen. Sogar meine Eltern bestärkten mich darin und gaben mir obendrein eine Bankbürgschaft über 10.000 Mark, mein Startkapital.«

Wie richtig diese Entscheidung war, kann man heute in Grafschaft-Ringen begutachten, seit 2019 die inzwischen fünfte Unternehmensadresse der Wunderlich GmbH. Damals zog die kleine Firma zunächst aus der Garage in den alten Bahnhof von Ahrweiler, 1988 dann stellt Erich den ersten Mitarbeiter ein, doch reicht der schon bald nicht mehr, auch der Bahnhof wird zu klein. Es folgt der Umzug in ein ehemaliges Weingut nach Walporzheim, nur um wenig später nach Bad Bodendorf weiterzuziehen, stets auf der Suche nach mehr Platz und neuen Mitarbeitern.

»In Bad Bodendorf haben wir dann erstmals auch über die Grenzen hinaus agiert, die Nachfrage aus dem Ausland wurde immer größer. Da habe ich den ersten Muttersprachler in unser Team geholt, der sich zunächst um die Märkte in den USA und in England gekümmert hat. Und weil auch das dann mit der Zeit Früchte trug, wurde es nach ein paar Jahren schon wieder zu eng.«

Mit dem erneuten Umzug nach Sinzig stand jedoch auch eine fundamentale unternehmerische Entscheidung an. Denn der Motorradmarkt hatte sich in den Neunziger Jahren verändert, große Reiseenduros hatten sich inzwischen längst etabliert, doch ausgerechnet der Auslöser dieses Booms hinkte dem Markt hinterher: »Yamaha hat es damals leider nicht geschafft, den XT-Mythos am Leben zu halten, es kamen keine konkurrenzfähigen Modelle nach. Wir hatten am Ende zwar mehr als 25.000 Umbau-Kits verkauft, doch die Singles waren in die Jahre gekommen und die Nachfrage ging zurück. Deshalb sind wir mit dem Umzug nach Sinzig dann endgültig auf BMW umgestiegen.«

Womit sich Erich schon wieder einer Kundschaft annimmt, die vor gut 30 Jahren auch nicht unbedingt Händlers Liebling war. Im Markt hing die Marke trotz der Erfolge der GS-Baureihe hinter den Japanern im Verfolgerfeld fest, obendrein schrieb man dem Boxer-Konzept endliche Entwicklungsmöglichkeiten zu. Außerdem galten BMW-Fahrer damals als eher rückwärtsgewandt und schwer zufriedenzustellen, auch hing der Marke noch immer ein Altherren-Image an, wie Erich sich erinnert: »Ein Engländer sagte damals zu mir: »Ein echter Motorradfahrer stirbt auf seinem Motorrad. Ein BMW-Fahrer stirbt auf dem Weg zu seinem Motorrad.«

Doch lässt Erich sich davon nicht abschrecken, zumal ihm längst etliche Ideen auch zu den BMW-Modellen gekommen waren. »Ich fuhr ja inzwischen selber eine R 100 GS und war sehr happy mit ihr, für mich war das Bike wie eine doppelte XT.« So verändert und erweitert sich das Wunderlich-Produktsortiment erheblich, doch kann Erich mit dem guten Ruf seiner Marke auch bei der neuen Klientel sofort punkten. 1991 präsentiert er die erste Wunderlich-R 100 GS und legt damit den Grundstein zu seiner zweiten Karriere als BMW-Spezialist.

Als dann 1993 die Vierventil-Boxer kamen, gaben viele dem neuen Motorenkonzept keine Zukunft, auch die Entwickler von Zubehör hielten sich spürbar zurück. Doch erneut hat Erich den richtigen Riecher: »Wir haben uns voll auf dieses Thema gestürzt und es wurde ein Riesenerfolg für uns, in der Zeit sind wir gewaltig gewachsen und ich konnte viele neue Mitarbeiter einstellen.« Und weil aus Japan noch immer nichts kommt, fällt Yamaha im Jahr 2004 schließlich ganz aus dem Programm, die Firma Wunderlich ist jetzt zu 100 Prozent BMW-Spezialist. Und wächst kontinuierlich weiter.

Auf die Frage, ob er es bisweilen nicht auch als sehr belastend empfand, in der so rasant wachsenden Firma für immer mehr Mitarbeiter die Verantwortung zu haben, findet Erich sofort eine Antwort: »Nicht wirklich. Denn ich habe nie eine Entscheidung allein getroffen, die Erfolge der Firma Wunderlich sind schon immer eine Teamleistung gewesen. Insofern trägt bei uns quasi jeder die Verantwortung dafür, dass sein Job sicher ist. Und das weiß und lebt hier auch jeder so.«

Wobei Erich gerade auf sein Team nichts kommen lässt. Besonders stolz ist er darauf, dass so mancher Mitarbeiter, der ihm schon den Rücken gekehrt hatte, am Ende dann doch wieder in den Schoß der Firma zurückgekehrt ist. »Wir haben seit jeher auch zu ehemaligen Mitarbeitern immer einen guten Kontakt gehalten, und am Ende sind sie alle wieder zurückgekommen. Was mir zeigt, dass wir hier im Miteinander doch vieles richtig machen. Wenn ich heute durch die Firma gehe, dann kann ich hinschauen, wo ich will, da ist immer ein gutes Gefühl.«

Dieses gute Gefühl auf beiden Seiten ist ihm auch bei der Arbeit mit seinen Lieferanten wichtig, die zu 80 Prozent aus einem Umkreis von 100 Kilometern kommen. »Mit fast allen unserer Spezialisten arbeiten wir schon seit mehr als 20 Jahren zusammen, das sind lang gewachsene und von großem Vertrauen getragene Beziehungen. Denn auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten ist am Ende eine Teamarbeit, und so sind wir auch immer in den Bereichen gewachsen, in denen wir die fähigsten Lieferanten hatten. Die zum Beispiel auch mal intern neue Verfahrenstechniken entwickeln, damit sie die Produkte so fertigen können, wie wir sie brauchen. Obendrein haben wir eine sehr technik-affine Kundschaft, die großen Wert auf Qualität und Präzision legt. Diese Qualität kann ich nur erreichen, wenn man sich mit den Lieferanten immer wieder trifft und bespricht und so am Ende dann auch versteht. Diese wichtige menschliche Komponente habe ich nicht, wenn ich in der Ferne produziere., das funktioniert nicht. Ich hab‘ einmal versucht, einen Tankrucksack in China fertigen zu lassen, das war ein kompletter Schuss in den Ofen.«

Dass die Zusammenarbeit mit Spezialisten aus der Region ihren Preis hat, und das im wörtlichen Sinne, macht Erich dabei keine Sorgen, im Gegenteil: »Wie schon gesagt, unsere Kunden wissen unsere Qualität zu schätzen, doch unterstützen sie auch unsere bodenständige Produktion mit überschaubaren Stückzahlen und Spezialisten aus der Region. Dass das dann am Ende etwas teurer ist, als wenn man am anderen Ende der Welt Teile in riesigen Mengen produzieren lässt, erschließt sich eigentlich jedem. In der Pandemie hat es für uns außerdem den großen Vorteil, dass wir keine Lieferschwierigkeiten haben, von den Umweltaspekten mal ganz zu schweigen.«

So wuchs Erichs Firma in nunmehr 36 Jahren von einem auf aktuell rund einhundert Mitarbeiter, die sich allesamt problemlos in der neuen Unternehmenszentrale in Grafschaft-Ringen eingelebt haben. Weiteres Wachstum scheint dabei mehr als wahrscheinlich, denn wenn Wunderlich im deutschen Markt auch bereits eine Marktdurchdringung von rund 90 Prozent erreicht hat, so sieht Erich doch vor allem jenseits der Grenzen noch viel Potenzial. »Da hab‘ ich wenig Sorge, zumal uns die Ideen nicht ausgehen.«

Und weil er das Unternehmen bei Geschäftsführer Frank Hoffmann längst in allerbesten Händen weiß, will er sich demnächst noch etwas mehr aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, als er es ohnehin schon getan hat, und dann vor allem beratend zur Seite stehen. Dass außerdem sein Sohn Felix heute als Leiter Produktmanagement und Entwicklung bereits in seine Fußstapfen getreten ist, erfüllt Erich dabei mit besonderem Stolz und macht es ihm umso leichter, demnächst etwas kürzer zu treten.


Das Motorradfahren hingegen wird der dreifache Familienvater sicher nicht aufgeben, wobei er womöglich dann auch die Wahl seines Motorrads im Einzelfall überdenken wird: »Wenn ich abschalten will, darf ich mich nicht auf meine BMW setzen, denn da denke ich immer nur ans Geschäft, das geht gar nicht anders. Um den Kopf wirklich frei zu kriegen, muss ich mich auf meine alte Laverda setzen. Da bin ich so sehr mit dem Fahren beschäftigt, da hab‘ ich keinen Platz mehr für andere Gedanken.«Erich Wunderlich ist der Spezialist für hochwertiges BMW-Motorradzubehör. Das war jedoch nicht immer so. Erich Wunderlich wurde 1963 in Brasilien geboren und kam im Alter von fünf Jahren nach Deutschland. 1985 beginnt seine Erfolgsgeschichte mit dem technischen Verbessern der seinerzeit sehr erfolgreichen Yamaha Motorräder SR und XT 500. Die von ihm in der heimischen Garage entwickelte Optimierung der Ölversorgung des Ventiltriebs des in großen Stückzahlen produzierten Yamaha-Einzylindermotors, die er bald serienmäßig vorkonfektioniert als Bausatz angeboten hat, begründen den geschäftlichen Erfolg von Erich Wunderlich, der nebenbei sein BWL-Studium absolvierte.


Erich Wunderlich.
Wunderlich. Die Marke. Philosophie und Haltung.

 

Erich Wunderlich ist der Spezialist für hochwertiges BMW-Motorradzubehör. Das war jedoch nicht immer so. Erich Wunderlich wurde 1963 in Brasilien geboren und kam im Alter von fünf Jahren nach Deutschland. 1985 beginnt seine Erfolgsgeschichte mit dem technischen Verbessern der seinerzeit sehr erfolgreichen Yamaha Motorräder SR und XT 500. Die von ihm in der heimischen Garage entwickelte Optimierung der Ölversorgung des Ventiltriebs des in großen Stückzahlen produzierten Yamaha-Einzylindermotors, die er bald serienmäßig vorkonfektioniert als Bausatz angeboten hat, begründen den geschäftlichen Erfolg von Erich Wunderlich, der nebenbei sein BWL-Studium absolvierte.

Mit dem Erscheinen der BMW R 100 GS, die quasi die XT 500 als Reiseenduro in Deutschland ablöste, richtete er sein Unternehmen zwischen 1989 und 1994 grundlegend neu aus. Seit her entwickelt und fertigt die Wunderlich GmbH ausschließlich hochwertiges BMW-Motorradzubehör. Das heute international ausgerichtete, renommierte, mittelständische Unternehmen ist beständig gewachsen, der erste Katalog hatte 8 Seiten mit knapp einhundert gelisteten Produkten. Heute umfasst das stets wachsende Produktportfolio über 3.800 Komponenten, die wir in fünf Katalogen auf fast 2.500 Seiten vorstellen. Das Unternehmen beschäftigt über 95 Mitarbeiter und bildet in verschiedenen Abteilungen junge Menschen aus.

Neben Erich Wunderlich als geschäftsführendem Gesellschafter, lenkt seit 2014 Frank Hoffmann als zweiter Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens. Die Nachfolge des Unternehmensgründers tritt indessen Felix Wunderlich, der Sohn von Erich Wunderlich an, der als Prokurist und Leiter des Produktmanagements und der Entwicklung bereits bestens in das Unternehmen integriert ist.

Erich Wunderlich: »In unserem Unternehmen sind von der Entwicklungsabteilung, dem Produktmanagement, über den Einkauf, Materialwirtschaft, Produktion, Qualitätsabteilung, Vertrieb, Kundendienst, Logistik, Marketing bis zum Ladenlokal alle Abteilungen mit kurzen Wegen eng vernetzt. Das Prinzip der kurzen Wege hat sich mehr als bewährt. Unsere Organisationsstruktur ist damit schlank und effizient. Ein weiterer Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeiter, die praktisch ausnahmslos die Leidenschaft und Freude am Motorradfahren mit unseren anspruchsvollen Kunden teilen, sodass sie ein hohes Maß an Identifikation mit dem Unternehmen und den eigenen Produkten ausprägen. Das spüren unsere Kunden und dies schafft Vertrauen.«

»Die Leidenschaft, Begeisterung und die Freude unserer Mitarbeiter sind für das Unternehmen ein eminent wichtiger Faktor und ein Grund, in unseren verschiedenen Abteilungen junge Menschen in unterschiedlichen Berufen auszubilden!“, ergänzt Frank Hoffmann, „Darüber hinaus betreuen wir regelmäßig Praktikanten und Bachelor- oder Masterarbeiten.«

»Unser Erfolg gründet sich auf unserer technologischen Innovationskraft, unserer Kreativität, unserem Qualitätsstandard, auf unserer Kundenorientierung und auf unserer internationalen Ausrichtung. Es entspricht dennoch unserer Haltung, bodenständig zu sein und zu bleiben. Uns geht Nachhaltigkeit vor einem schnellen Euro. Wir glauben an den Wert dessen, was wir tun und an das, was wir produzieren. Der zufriedene, langfristig verbundene Kunde ist uns wichtiger als schneller Umsatz« fügt Erich Wunderlich hinzu, »Wunderlich wächst überdurchschnittlich und wir sind in der Phase, in der wir unser Engagement international strategisch ausbauen. Doch über den wirtschaftlichen Erfolg – oder besser flankierend dazu – ist Wunderlich zu einer Marke gereift, die international hohe Anerkennung genießt.«

Frank Hoffmann führt dazu weiter aus: »Im Zuge der zunehmenden internationalen Ausrichtung unserer Aktivitäten wurden wir häufiger mit der Frage konfrontiert: »Was macht Euch eigentlich aus?« Wir haben im Unternehmen eine lange, organisch gewachsene, stillschweigende Haltung zu unseren Produkten, zur Qualität und nicht zuletzt zu unseren Kunden entwickelt. Sie beschreibt den Kern unserer Marke, unsere Philosophie und unsere Haltung. Die Werte, die uns antreiben, sind von Beginn an durch unsere Konzentration auf BMW-Motorräder und die damit entwickelte, ausgeprägte Kompetenz gekennzeichnet. Die Basis für unsere innovativen hochwertigen Wunderlich Komponenten liegt somit in unserem über die Jahre erarbeiteten spezifischen Know-how. Know-how, das wir stetig weiterentwickelt haben und das in jedem unserer Produkte steckt«, erläutert Frank Hoffmann, »unser Leitmotiv »Anständige Komponenten für Ihre BMW.« bildet mit der handwerklichen Fertigung, unserem Qualitätsbegriff und unsere Verantwortung für Nachhaltigkeit die wesentlichen drei Säulen, die uns leiten. Dabei kann ich für uns sagen, dass wir unserer Verantwortung für Mensch und Natur neben unserem technologisch-innovativen Anspruch seit etwa drei Jahren mit unserer Nachhaltigkeitsinitiative »Wunderlich BLAU« eine zunehmende Beachtung beimessen. Diese Engagements können energetische oder ressourcenschonende Maßnahmen, effizientere Fertigungs- und Logistikabläufe, aber auch soziale Engagements sein. All dies beschreibt die Marke Wunderlich.«

Die Wunderlich GmbH

  • Gründung 1985 von Erich Wunderlich
  • Seit 1993/94 Konzentration auf die Entwicklung von hoch¬wertigen Komponenten ausschließlich für BMW-Motorräder
  • 2004 Bezug der Wunderlich Unternehmenszentrale in Sinzig
  • 2019 Umzug in den Innovationspark Rheinland in Grafschaft-Ringen
  • Sparten
    • Wunderlich
    • BOXER-SPIRIT
    • Wunderlich MOTORSPORT   
  • Über 95 hochqualifizierte Mitarbeiter
  • 3.800 Produkte und Komponenten
  • 25.000 Lagerpositionen

Die Wunderlich Unternehmenszentrale

  • 5.000 m2 Fläche
  • Innovative, nachhaltige Gebäudetechnik
  • 2020 erfolgte die zweite Stufe des Ausbaus der Photovoltaikanlage auf 1.300 m2
  • Architektonische Besonderheit:
  • Der freitragende, kubische Verwaltungstrakt

Als internationale Marke sind wir ausgesprochen offen für Neues. Die Innovationsfreude findet deshalb auch in der Architektur unserer Unternehmenszentrale im Innovationspark Rheinland ihren Ausdruck und sie findet sich in der technischen Gebäudeausführung wieder. Der „fliegende Wunderlich Performance Scrambler“ deutete dies als Höhepunkt der Grundsteinlegung bereits an. Er ist heute im Entree der großzügigen Ausstellungshalle als Blickfang unter Glas zu bewundern.

Felix Wunderlich, Prokurist und Chef von Produktmanagement und Entwicklung bei Wunderlich: »Uns lag daran, mit den sinngemäß gleichen Standards und Maßstäben an die Aufgabe heran- zugehen, die wir auch bei unseren Produkten und Komponenten anlegen. Unser Verständnis für Qualität, Funktionalität, Design und Innovation sollten sich im Gebäude abbilden. Ich denke, dies ist uns gelungen. Unsere Photovoltaikanlage produziert beispiels- weise drei- bis viermal so viel Strom, wie wir selbst brauchen. Die überschüssige Energie wird ins Netz eingespeist. Unsere Heizsysteme sind jeweils raumnutzungsspezifisch konzipiert, mit Flächenheizungen in Decke oder Boden. Wir setzen eine hochmoderne effiziente Wärmepumpenanlage ein, sodass unsere Unternehmenszentrale im Verbund mit dem aufwendigen Wärmedämmsystem dem KfW-Standard 55 entspricht und damit energetisch hocheffizient ausgeführt ist. Unserer Initiative für Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben wir bei Wunderlich einen Namen gegeben:

Wunderlich BLAU. Sie steht für unsere Sensibilität, für unsere Verantwortung gegenüber Mensch und Natur. Sie leitet uns in der Produktentwicklung und sie war auch die Grundlage unserer Planungen für unsere neue Unternehmenszentrale. Dazu passt, dass wir, wo immer es möglich ist, stets auf heimische Handwerksunternehmen zurückgegriffen haben.«

Damit sind die Voraussetzungen für die zukünftigen Innovationen und das weitere Wachstum der Wunderlich GmbH geschaffen worden.