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Richtig packen. So geht´s!
Diese Tipps helfen Ihnen, sicher und komfortabel mit Ihrem Motorrad zu reisen
Schwerpunkt
Man liest immer, dass es von Vorteil ist, sein Motorrad schwerpunktnah zu beladen. Das ist völlig richtig. Doch wo liegt denn eigentlich der Schwerpunkt eines unbeladenen Motorrads überhaupt? Als groben Anhaltspunkt kann man bei den meisten Bikes den Schnittpunkt der Längsmittelachse des Motorrads und der Querachse auf Höhe der Mitte des Kupplungsgehäusedeckels annehmen. Bei Boxer-BMWs entspricht die Querachse etwa der Zylinderachse. Damit liegt man sicher nicht falsch.
Als nächstes muss man wissen, dass der Schwerpunkt „wandert“. Was ist damit gemeint? Das Wandern des Schwerpunkts beginnt bereits, wenn der Fahrer aufsitzt. Gehen wir davon aus, dass der Körperschwerpunkt ungefähr in der Höhe des Bauchnabels liegt.
Der neue Gesamtschwerpunkt von Motorrad und Fahrer liegt damit nicht mehr auf Höhe der Kupplung/Zylinderachse, sondern weiter oben, über der Sitzbank und etwas nach hinten versetzt.
Weiter muss man wissen, dass physikalisch betrachtet, alle Kräfte im Gesamtschwerpunkt angreifen, der sich aus den Einzelschwerpunkten zusammensetzt. Dies gilt fürs Beschleunigen und Bremsen und die Querkräfte. Hinzu kommt die Wirkung des vertikalen Hebels zwischen dem Schwerpunkt des Motorrads und dem Gesamtschwerpunkt. Je größer dieser Hebel wird, umso schwieriger ist es, das Motorrad noch sicher zu beherrschen, denn der Angriffspunkt für das Kippmoment wandert weiter nach oben. Jeder kennt das kippelige Gefühl, wenn ein Beifahrer mitfährt …
Quintessenz:
Günstig ist es, das Gepäck grundsätzlich so nah wie möglich am Schwerpunkt des Motorrads und am Fahrer zu platzieren, um die ungünstigen fahrdynamischen Auswirkungen, die sich durch das Beladen ergeben, möglichst gering zu halten.
Unser Ranking für optimal eignen sich hierfür folgende Gepäckoptionen sind in der Reihenfolge
- Koffer, die seitlich angebracht werden
- Tankrucksäcke
- Soziusgepäckträger für Solofahrer
- Toptaschen für die Koffer
- Topcase
Verstauen Sie schwere Gegenstände möglichst tief und nah am Schwerpunkt des Bikes. Bei den Koffern unbedingt auf eine ausgewogene Gewichtsverteilung achten. Die leichten Sachen gehören au den Gepäckträger oder ins Topcase, die sich beide weit hinter und oberhalb des Schwerpunkts befinden. Die höhere Zuladung und der tendenziell nach oben und hinten wandernde Schwerpunkt verändern das Fahrverhalten spürbar. Berücksichtigen Sie diese Hinweise, können Sie die damit verbundenen negativen physikalischen Effekte auf die Fahrsicherheit und -dynamik spürbar reduzieren.
Flattern
Flattern entsteht, wenn die Gepäckstücke vom Fahrtwind angeregt in Schwingungen geraten. Die Ursache können ungenügende Befestigung (s.a. Verzurren) sein, oder aber Gepäckelemente (häufig Softgepäck), die dem Fahrtwind eine Angriffsfläche bieten. Dies passiert vornehmlich auf langen Autobahnetappen und bei hohen Geschwindigkeiten. Die Auswirkungen können von Komforteinbußen bis hin zu wirklich kritischen Fahrzuständen reichen, wenn sich das Flattern auf die ganze Maschine ausdehnt.
Wir bei Wunderlich begegnen jeglichem Flattern, indem wir die Formstabilität unserer Gepäcksysteme – auch derjenigen, die aus Geweben gefertigt sind - schon im Entwicklungsstadium konstruktiv berücksichtigen
Verzurren
Ideal ist es, wenn die Gepäckstücke ins Motorrad integriert sind, und zwar modellspezifisch. Dies gilt für Koffer und Tankrucksäcke. Softgepäck dagegen muss sorgfältig verzurrt werden, damit sie nicht verrutschen oder gar verloren gehen. Dazu sollten geeignete Gurtbänder verwendet werden. Besonders ist auch darauf zu achten, dass kein Flattern auftreten kann. Da sich Gepäck während der Fahrt setzen und das Gurtband somit lockern kann, empfehlen wir, spätestens bei jedem Halt, die Gurte zu prüfen und gegebenenfalls nachzuzurren. Wunderlich Gepäckbrücken, Gepäckaufnahmen und Koffer verfügen über solide Zurrösen, an denen Zusatzgepäck zuverlässig verzurrt werden kann. Die Gurte dürfen sich bei Nässe nicht längen und die Enden sollten sorgfältig gesichert werden, damit sie nicht ins Hinterrad oder die Kette geraten. Außerdem schon es den Lack, wenn die freien Gurtenden nicht während der Fahrt darauf peitschen.