Packkünstler auf Tour
Ein kluger Mensch meinte einmal, das Geheimnis richtigen Packens liege in der Kunst des Weglassens, der Reduzierung auf das Nötigste. Wer mit dem Motorrad in den Urlaub fährt, wird dem wohl zustimmen, kann aber auch lässig mit „längst gelebter Praxis“ kontern, denn Platz und Gewichtskapazität sind auf dem Krad nun mal beschränkt.
Zum richtigen Packen gehört nach der Gepäckauslese aber auch das richtige Verstauen und Verzurren des „Nötigsten“. Hier noch einmal zur Auffrischung die wichtigsten Tipps:
1. Richtig platzieren
Das höhere Gewicht und ein nach oben und hinten wandernder Schwerpunkt bringen ein verändertes Fahrverhalten mit sich. Durch kluges Verteilen der Lasten können die negativen Auswirkungen auf die Fahrdynamik aber in Grenzen gehalten werden.
Schwere Gegenstände sollten möglichst weit unten bzw. nah am Schwerpunkt der Maschine verstaut werden, sofern möglich. Je weiter hinten und oben sich der Stauraum befindet (Topcase, Heckgepäckträger), desto leichter sollten die dort platzierten Sachen sein. Achten Sie dabei auch auf eine möglichst symmetrische Gewichtsverteilung (z.B. bei Koffersystemen beidseitig auf gleiches Gewicht achten).
2. Richtig verzurren
Gepäck, das nicht in Koffern oder im Tankrucksack untergebracht werden kann, muss sorgfältig fixiert werden, damit ein Verrutschen oder gar der Verlust ausgeschlossen sind. Mit Hilfe von mittlerweile sehr durchdachten Gepäcksystemen und Spanngurten gelingt dies zuverlässig. Nutzen Sie feste Anlenkpunkte am Fahrzeug und ziehen Sie die Riemen richtig straff. Zu lange bzw. überhängende Gurtenden werden entweder verknotet oder gekürzt, damit sie sich nicht in Kette oder Hinterrad verfangen können. Lassen Sie nichts flattern!
Kontrollieren Sie den festen Sitz der Gepäckstücke möglichst bei jeder Pause, denn auch ein anfangs bombenfest sitzender Riemen kann sich während der Fahrt lockern.
3. Und dann…
… sollte noch das Fahrwerk den höheren Belastungen angepasst werden. … sollten Sie, eventuell auch mit Passagier vor der Tour eine Testfahrt unternehmen, um sich mit den veränderten Fahreigenschaften des Motorrads vertraut zu machen.
Zu guter Letzt: Klar, dass je nach Zuladung auf Höchstgeschwindigkeiten verzichtet werden sollte. Prüfen Sie, insbesondere bei Koffersystemen, was die Hersteller vorgeben.
Richtig packen. So geht´s!
Günstig ist es, das Gepäck grundsätzlich so nah wie möglich am Schwerpunkt des Motorrads und am Fahrer zu platzieren, um die ungünstigen fahrdynamischen Auswirkungen, die sich durch das Beladen ergeben, möglichst gering zu halten.
Damit ergibt sich folgendes Ranking der optimalen Gepäckoptionen:
- Koffer, die seitlich angebracht werden
- Tankrucksäcke
- Soziusgepäckträger für Solofahrer
- Toptaschen für die Koffer
- Gepäckträger
- Topcase
Verstauen Sie schwere Gegenstände möglichst tief und nah am Schwerpunkt des Bikes. Bei den Koffern unbedingt auf eine ausgewogene Gewichtsverteilung achten. Die leichten Sachen ge-hören auf den Gepäckträger oder ins Topcase, die sich beide weit hinter und oberhalb des Schwerpunkts befinden. Die höhere Zuladung und der tendenziell nach oben und hinten wan-dernde Schwerpunkt verändern das Fahrverhalten spürbar. Berücksichtigen Sie diese Hinweise, können Sie die damit verbundenen negativen physikalischen Effekte auf die Fahrsicherheit und -dynamik spürbar reduzieren.